Künstler

Arno Kindermann


Atelier

Arno Kindermann


Arno Kindermann wurde am 23.02.1954 in Waltrop, Nordrhein-Westfalen, geboren und wuchs in der Nachbarstadt Datteln in einer Zechensiedlung auf.

Nach einer kaufmännischen Ausbildung studierte er von 1976 bis 1981 visuelle Kommunikation und schloss den Studiengang als Diplom-Designer ab. Anschließend war er als Designer und leitender Angestellter in der freien Wirtschaft tätig.

Von 2014 bis 2019 absolvierte er ein Studium der Malerei an der freien Akademie der bildenden Künste bei Prof. Wolfgang Hambrecht in Essen, das er mit dem Akademiebrief und als Meisterschüler abschloss.

Ausstellungen
2016, „Transit“, Schloss Herten
2018, „Rundgang“, Akademie der bildenden Künste
2019, „Vielfalt“, Kunsthaus Mettmann
2020, „Twice“, Restaurant Enzo, Henrichenburg
2023, „Kunst meets Castrop“, Bürgerhausgalerie Castrop-Rauxel
2023, Kunst in der Filiale "Schuh Grosse-Kreul", Münsterstraße 3, Castrop-Rauxel

Parallele RealitäteN

„TWICE“


Die Werkgruppe "Twice" steht für den Versuch, zwei verschiedene Erlebniswelten an unterschiedlichen Orten, die sich zeitgleich ereignen, Aufmerksamkeit zu verleihen.

Sich widersprechende kontrastierende Realitäten werden in ihrer unterschiedlichen Ästhetik in ein Spannungsverhältnis gesetzt.

Gedanken zu der Frage:

Was ist Kunst?


„Kunst ist die Königin aller Wissenschaften, die zu allen Generationen der Welt spricht!“ – Leonardo da Vinci.

Unter Wissenschaft verstehen wir eine „(begründetes, geordnetes, für gesichert erachtetes) Wissen hervorbringende forschende Tätigkeit in einem bestimmten Bereich.“

Kunst ist geordnet und für gesichert erachtet worden, aber zu ihrem Ursprung ist Wissenschaft noch nicht vorgedrungen. Und sie versucht es, seit sie existiert. Kunst kann haptisch, emotional und rational erfasst werden, aber erst dann, wenn sie bereits entstanden ist.

Was ist Kunst? „Wenn ich das wüsste, würde ich es nicht verraten“, meint einst schon Pablo Picasso. Michelangelo antwortete einst auf die Frage eines Bewunderers, wie es ihm gelang, so eine wunderschöne Statue (David) zu schaffen, er hätte gar nichts geschaffen. Die Statue wäre immer schon da gewesen, er hätte sie nur aus dem Marmor heraus geschlagen.

Kunst entspringt im Inneren eines Künstlers. Aber wo genau liegt das denn, das Innere und wie sieht es aus? Was passiert da, wenn ein Künstler nachts aus dem Bett springt und überwältigt von einer Idee zum Zeichenblock greift? Was geschieht, wenn eine Person auf einer Parkbank sitzt, verträumt in den Himmel sieht und versucht, Figuren in den Wolken-Formen zu erkennen. In diesem Moment ist er Chef von Millionen Mitarbeitern, die das Gesehene aufgrund der gewachsenen Erfahrungen, limbischen Verzweigungen, in eine Assoziation verwandeln. Genau so, wenn ein Künstler vor einer leeren Leinwand steht und zum Pinsel greift, um die bereits in seinem Inneren entstandene Komposition sichtbar werden zu lassen. Irgendein „Container“, gefüllt mit Farben und Formen, entstanden aus vielen Referenzerfahrungen, hat sich geöffnet. Und es muss raus. In der Art, die ihm liegt, wie er es gelernt hat, mit dem Material um zu gehen. Mit seinen Farben in seinem Stil. Jedes Werk eines jeden Künstlers ist ein Selbstbildnis.

Dieser Prozess ist das eigentliche, das zählt. Und genau dieser Prozess ist es, den wir nicht verstehen. Und wenn der Künstler das Werk für fertig erklärt (Auch das muss man lernen!), dann setzten die Kunsttheoretiker an. Innerhalb von Sekunden werden bei ihnen Assoziationen ausgelöst, die, man höre und staune, in ihren individuellen Inneren liegen und mit den Strukturen des Künstlers nicht vergleichbar sind. Deshalb sehen sie Dinge, die der Künstler nie gesehen hat oder ausdrücken wollte. Kunsttheoretiker erklären, dass die Entstehung eines Gemäldes an die Tätigkeit der Hand gebunden sei. Die Individualität der Gestik, sei die einzige Abgrenzung zur Philosophie, die sich schon ganz früh mit Sprache, Bewusstsein, Gestikulation befasst hatte und feststellte, das Bewusstsein das Ergebnis von Sprache sei, also erlernbar, genauso wie Gestikulation. Erlernbar, von außen heran getragen und weitergegeben. Berechenbar. Philosophen und Kunsttheoretiker vertreten den Standpunkt, dass es ein individuelles inneres System, bestehend aus Millionen und Aber-Millionen Containern mit modifizierten Erfahrungswerten, die zu Farben und Formen mutierten und mutieren, als Ursprung der Kunst nicht gibt. Aber genau da entsteht sie, da liegt ihr Ursprung. Im Limbischen System des Menschen!

„Als Limbisches System wird ein entwicklungsgeschichtlich alter Bereich des Gehirns bezeichnet, der sich zwischen dem Neocortex (Teil der Großhirnrinde) und dem Hirnstamm befindet. Es ist das Zentrum aller Emotionen, kontrolliert unsere Äußerungen von Wut, Angst und Freude und hat Einfluss auf das Sexualverhalten, auf vegetative Funktionen des Organismus und auf das Gedächtnis und die Merkfähigkeit…Lernvorgänge sind nur möglich, wenn den Inhalten, die gespeichert werden sollen, auch Aufmerksamkeit entgegengebracht wird. Um Wissen über Ereignisse im richtigen Kontext abspeichern und auch wieder abrufen zu können, sich zu erinnern (Langzeitgedächtnis), über früher Erlebtes berichten zu können und die Fähigkeit, sich in einer neuen Umgebung zurecht zu finden, sich orientieren zu können – alle diese Funktionen sind nur über unser Limbische System möglich.“ **

Aber auf die Frage, wie es entstanden ist, wie es sich entwickelt und differenziert funktioniert gibt es keine wissenschaftliche Antwort. Und weil hier seit Menschengedenken der Ursprung der Kunst zu Hause ist und wir so wenig wissen über dieses System, kann Kunst auch nicht definiert werden. Dieses Limbische System ist dem Menschen von Gott gegeben worden. Möglicherweise mit einem Sperrvermerk versehen. Der Mensch braucht Sperrvermerke für die Entwicklung seines Wissens, um überleben zu können. Es könnte also auch sein, das wir es niemals erfahren werden und in Folge auch niemals wissen werden, was Kunst eigentlich ist.

Glücklich sollten wir allerdings sein, das sie gibt, uns so sehr bereichert, dass wir diese herrlichen wunderbaren atemberaubenden Ergebnisse in den Museen genießen können. Und wenn Du durch die Ausstellungsräume schlenderst und plötzlich vor einem Gemälde stehen bleibst und merkst, das es auch Dich ansieht. Ganzheitlich auf dich wirkt. Formen und Farben dich verzaubern. Du einfach nur dastehst und darauf starrst. Ein Glücksgefühl empfindest, keine Ahnung hast, warum. Dann existiert eine Übereinstimmung deines inneren Systems mit dem des Künstlers. Zwei geöffnete limbische „Container“ in verschiedenen Menschen mit gleichen Inhalten. Wer weiß, vielleicht eine bisher unbekannte höhere Form der Kommunikation.

Abschlußprüfung des Studiums der Malerei an der Freien Akademie der bildenden Künste in Essen,
27. September 2019


Arno Kindermann




*Duden, ** www.netdoktor.de


zwei

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